Kapellen: Als sich gestern Mittag endlich mal die Sonne zeigte, fand auch Heidi Hößel ihr Lächeln wieder.
“Wenn man einen Sonnenstrahl sieht, ist man gleich besser drauf”, stellte sie zufrieden fest.
Nun kennt sich die als Zustellerin bei der Post beschäftigte Neusserin mit miesem Wetter wahrlich aus,
doch für die 25. Auflage des vom TV Jahn Kapellen veranstalteten Dreikönigen-Crosslaufs am Sonntag wünscht sich die 51-Jährige optimale Bedingungen.
Anders als bei der eigentlichen Premiere 1979, als sie noch unter ihrem Mädchennamen (Czarnietzki) über die 1911 Meter lange Strecke der Schülerinnen A nach 7:45 Minuten als Siegerin durchs Ziel im Erftstadion lief – auf tief verschneiter Strecke und bei klirrender Kälte von minus zwölf Grad.
Heidi Hößel ist dem Cross in Kapellen – die ersten zehn Läufe bis zur Pause ab 1988 fanden unter der Federführung von Christa und Götz Bangert statt – seit der Wiederaufnahme 1993 an entscheidender Position verbunden. Darum freut es sie ganz besonders, dass im Vorfeld der streng genommen 35. Auflage die Zahlen stimmen. Die bis gestern mehr als 150 Voranmeldungen – die Frist endet morgen Abend, Nachmeldungen sind bis 60 Minuten vor Wettkampfbeginn möglich – lassen für Sonntag auf rund 200 Starter schließen. “Das wäre in Ordnung”, findet Heidi Hößel, die bei der Organisation wie stets vom mit dem Herrichten der Strecke befassten Raimund Röhricht und der fürs Meldewesen zuständigen Hannelore Mathé unterstützt wird. “Denn es kommen ja noch welche dazu, zum Beispiel meine rund 30 Kinder von der Grundschule in Kapellen/Hemmerden.” Mit ihren so laufbegeisterten Knirpsen bereitet sie sich seit November auf den Cross vor, für morgen ist ein erster Kontakt mit dem Geläuf geplant. Das ist nach dem vielen Regen der vergangenen Tage recht weich. “Aber das ist halt Cross”, sagt Heidi Hößel. “Wenn es pappig ist, machst du dich eben schmutzig.” Doch es gebe, fügt sie schmunzelnd an, zwischendurch ja auch feste Stücke. “Da kann man sich dann ein bisschen erholen …”
Wieder mit dabei ist im Hauptlauf über rund 5750 Meter (ab 12.30 Uhr) auf jeden Fall Matthias Rück (TG Neuss), der im Vorjahr als Sieger der Altersklasse M35 hinter Joshua Nisius (Dormagen, 19:52 Minuten) und seinem Vereinskollegen Habtom Tedros (20:40) in 20:46 Minuten Rang drei belegt hatte. Heidi Hößel hatte auch Kontakt zu Nikki Johnstone, Seriensieger bei den Volksläufen in und rund um Neuss. Gut möglich, dass der als Lehrer an der Internationalen Schule (ISR) tätige Schotte mit einigen seiner Schützlinge sein Debüt an der Erft gibt. Gleiches gilt für Sebastian Minke vom ASC Rosellen.
Los geht es am Sonntag im Erftstadion um 10.30 Uhr mit dem Lauf der Bambini über rund 505 Meter. Insgesamt ist das Programm mit sechs Starts erfreulich kompakt. Weil es die 25. Auflage ist, wartet auf die Finisher im Zielbereich eine kleine Überraschung. Heidi Hößel möchte nicht zu viel verraten. “Aber es ist etwas Essbares …”
Quelle: NGZ Von Dirk Sitterle